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Impfempfehlungen

Hunde und Katzen vor Krankheiten schützen

In den letzten Jahren ist es immer wieder zu recht kontroversen Diskussionen über Sinn und Unsinn von Impfungen für Menschen und Haustiere gekommen. Manche Menschen haben sich zu regelrechten Impfgegnern entwickelt. Der Bundesverband der praktizierenden Tierärzte hat deshalb zusammen mit der Deutschen veterinärmedizinischen Gesellschaft Impfempfehlungen herausgegeben. Diese richten sich nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und werden von einer sehr breiten Mehrheit der Tierärzte getragen. 

Freitags von 14:00 bis 16:00 Uhr bieten wir bei den Kleintierspezialisten Stadtsteinach eine Impfsprechstunde. Melden Sie sich an unter Tel. 09225/9870

  • Impfungen für Hunde
  • Impfungen für Katzen

Impfungen für Hunde

Krankheiten, gegen die Hunde geimpft werden können


1. Tollwut 

Tollwut ist eine bis heute nicht therapierbare Zoonose, d. h. eine Erkrankung, die sowohl Mensch als auch 'Tier befallen kann. Jährlich infizieren sich in Europa ca. 200 Menschen am Tollwutvirus und es sterben weltweit ca. 25 000 bis 35 000 Menschen an Tollwut, vornehmlich in Indien und Afrika. Die Übertragung der Tollwut geschieht meist durch Bisse infizierter Tiere. 

2. HCC (ansteckende Leberentzündung der Hunde) 

Die HCC ist eine Erkrankung, die nur den Hund befällt, mit Durchfall und Erbrechen einhergeht und zum Tode führen kann. Dank konsequenter Impfung ist die HCC in Deutschland praktisch nicht mehr anzutreffen. 

3. Staupe 

Staupe ist eine Virusinfektion, die außer Hunden auch Füchse, Marder, Frettchen, Robben u. a. befallen kann. In Regionen, in denen viel geimpft wird (Städte), gibt es praktisch keine Staupe mehr, in ländlichen Regionen und im Ausland ist Staupe noch häufig anzutreffen. Staupe kann neben Durchfall und Erbrechen auch als Hauterkrankung auftreten du zum Tode führen. 

4. Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche, Weil'sche Krankheit)

Leptospirose ist eine heute noch bei Menschen und verschiedenen Tierarten anzutreffende Krankheit. Erregerreservoir sind infizierte Nager (Mäuse, Ratten), Menschen können sich am Urin infizierter Haustiere anstecken. Leber- und Nierenfunktionsstörungen stehen im Vordergrund. auch Leptospirose kann tödlich sein, eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich.
 
5. Parvovirose 

Parvovirose ist eine Virusinfektion, die vor allem Jungtiere befällt. Sie verursacht schweren Durchfall, aber auch Herzmuskelentzündungen. Ein Gramm Kot eines infizierten Hundes kann eine Million andere Hunde anstecken. Die Krankheit ist durch Impfung gut in Schach zu halten. 

6. Zwingerhusten (Parainfluenza) 

Zwingerhusten ist eine akut bis chronisch verlaufende Atemwegserkrankung, deren Erreger überall anzutreffen sind, besonders dort, wo sich viele Hunde aufhalten (Ausstellung, Tierheime etc.) 

7. Borreliose 

Borreliose wird von Zecken übertragen. Es gibt verschiedene Borrelienstämme, die Erkrankung führt bei Hunden meist zu Gelenksentzündungen, aber auch zentralnervöse Störungen sind möglich. Borreliose ist weit verbreitet. Die Impfung schütz nicht gegen alle Stämme, eine Behandlung der Borreliose ist möglich. 

8. Herpesvirusinfektion 

Das Hundeherpesvirus gefährdet vor allem trächtige Hündinnen. Es kann zum Absterben der Welpen oder zu lebensschwachen Welpen führen. Eine Impfung der trächtigen Hündin ist möglich. 

Impfempfehlung für Hunde: 

1. Core-Komponenten (Impfungen, die unbedingt anzuraten sind) 

Grundimmunisierung: 

Mit 8 Wochen: Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose 
Mit 12 Wochen: Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut 
Mit 16 Wochen: Staupe, (HCC), Parvovirose, Tollwut 
Mit 16 Monaten: Staupe, HCC, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut  
 
Wiederholungsimpfung: 

jährlich Leptospirose 
alle zwei bis drei Jahre Staupe, HCC, Parvovirose, Tollwut 

Kommentar: Ob es sinnvoll ist, gerade Jagdhunde, die ein erhöhtes Tollwutrisiko tragen, weniger als jährlich zu impfen, ist äußerst fraglich. Der verlängerte Impfschutz ist laut Hersteller auch nur gewährleistet, wenn der Welpe wie oben beschrieben grundimmunisiert ist. Das Heißt er ist im ersten Jahr zweimal (12. und 16. Wochen) gegen Tollwut geimpft. Ferner ist zu beachten, dass eine jährliche Impfung gegen Tollwut auch bei Reisen in verschiedene Länder, z. B. Schweiz, Vereinigtes Königreich u. a. vorgeschrieben ist. 

Empfehlung: Da die Kosten einer einfachen Leptospirose-Impfung sich nicht eklatant von einer Kombination mit Tollwut unterscheiden, würden wir jährlich Leptospirose und Tollwut und alle zwei bis drei Jahre zusätzlich gegen Staupe, HCC und Parvovirose impfen.

 
2. Non-core-Komponenten (Impfungen, die nicht unbedingt notwendig sind) 
 
Zwingerhusten 

Für Hunde mit erhöhter Infektionsgefahr (Tierheime, Welpen-Gruppen, Hundeplatz, Ausstellung) 
Impfung mit der Grundimmunisierung im Welpenalter, danach jährliche Auffrischung. 
 
Borreliose 

Für Hunde, die einem erhöhten Zeckenrisiko ausgesetzt sind, Impfung mit der Grundimmunisierung mit 12 und 16 Wochen, danach jährliche Auffrischung. 
 
Herpesvirusinfektion 

Für Zuchthündinnen, erste Impfung etwa zum Zeitpunkt des Bedeckens, Nachimpfung nach drei bis vier Wochen. Bei jeder Trächtigkeit wieder nach diesem Schema impfen. 

Impfungen für Katzen

Krankheiten, gegen die eine Katze geimpft werden kann: 

1. Tollwut 

Tollwut ist eine bis heute nicht therapierbare Zoonose, d. h. eine Erkrankung, die sowohl Mensch als auch 'Tier befallen kann. Jährlich infizieren sich in Europa ca. 200 Menschen am Tollwutvirus und es sterben weltweit ca. 25 000 bis 35 000 Menschen an Tollwut, vornehmlich in Indien und Afrika. Die Übertragung der Tollwut geschieht meist durch Bisse infizierter Tiere. 

2. Katzenseuche 

Katzenseuche (Panleukopenie, Parvovirose) ist eine Virusinfektion, die besonders junge, aber auch erwachsene Katzen befallen kann. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt infizierter Tiere, aber auch indirekt durch Kleidung, Schuhe etc. der Besitzer. Akute Erkrankungen des Magen-Darmtraktes (Durchfall, Erbrechen) stehen im Vordergrund, trotz Therapie ist oft keine Rettung mehr möglich. 

3. Katzenschnupfen 

Katzenschnupfen wird hauptsächlich durch Herpes- und Caliciviren hervorgerufen, jedoch spielen, Chlamydien, Bordetellen, seltener Mycoplasmen auch eine gewisse Rolle. Die Übertragung ist, wie bei der Katzenseuche, direkt oder indirekt. Krankheitssymptome sind Schnupfen, Entzündungen der maulhöhle, der Atemwege bis hin zu schweren Lungenentzündungen, Befall der Hornhäute und Bindehäute der Augen. Die Sterblichkeitsrate ist nicht so hoch wie bei der Katzenseuche, jedoch sind häufig chronische Beschwerden, die ein Leben lang anhalten können, möglich. 

4. FIP 

FIP (Feline infektiöse Peritonitis, ansteckende Bauchfellentzündung der Katzen) ist eine Virusinfektion, die stets tödlich endet. Hervorgerufen wird die Krankheit durch Coronaviren, die von Katze zu Katze übertragbar sind, aber auch bei der Virusvermehrung von zunächst gutartigen Darmviren (Felines enterales Coronavirus) in krankmachende (Felines infektiöses Peritonitisvirus) „umkippen“ können. Man unterscheidet die „Trockene FIP“ von der „Feuchten FIP“, je nachdem, ob eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle vorzufinden ist. 

5. Katzenleukose 

Katzenleukose ist eine Virusinfektion, die von Katze zu Katze übertragen wird und stets tödlich endet. Das klinische Bild ist vielseitig, es können Tumoren auftreten, besonders im Magen-Darm-Trakt, aber auch Blutbildveränderungen, Nieren- oder Leberversagen und andere Symptome. 

 
Impfempfehlung für Katzen: 

1. Core-Komponenten (Impfungen, die unbedingt anzuraten sind) 

Grundimmunisierung: 
Mit 8 Wochen: Katzenseuche, Katzenschnupfen 
Mit 12 Wochen: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut (bei Freigängern) 
Mit 16 Wochen: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut (bei Freigängern) 
Nach 1 Jahr: Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut (bei Freigängern) 
 
Wiederholungsimpfungen:  
Jährliche Auffrischung von Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut (bei Freigängern) 

2. Non-core-Komponenten 

Katzenleukose und FIP bei Freigängern mit erhöhtem Infektionsrisiko, nach Angaben der Hersteller Grundimmunisierung zweimal im Abstand im Alter von 12-14 Wochen und 16-18 Wochen. Bei der FIP-Impfung empfiehlt der Hersteller eine jährliche Wiederholung

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